Die Länge der geplanten Trasse der A46 zwischen Hemer und Menden beträgt ca. 7 Kilometer. Dabei wird die Autobahn zunächst vierstreifig oberirdisch geführt, bevor sie dann vor dem Ortsteil Stübecken in einen über drei Kilometer langen Tunnel unterhalb des Ortsteils geführt wird. Viele Bewohner des Stübeckens haben in der Vergangenheit die Befürchtung geäußert, dass es durch die Bodenbeschaffenheit mit dem geplanten Autobahn-Tunnel zu Schäden an ihren Häusern kommt. Diese Befürchtungen bestehen auch weiterhin.
Der Tunnel endet unmittelbar nach den letzten Häusern des Stübecken. Ab dort verläuft die A46 oberirdisch durch den Hemeraner Teil des Waldgebietes Waldemei. Die Waldemei ist nicht nur ein beliebtes Naherholungsgebiet, sondern von hohem ökologischen Wert. Sie umfasst 10 km² zusammenhängendes Waldgebiet aus unterschiedlichen Waldbiotoptypen mit überwiegendem Laubholzanteil. Besonders hervorzuheben sind die kreisweit einzigartigen Altholzbestände mit hohem Totholzanteil. Im geplanten Trassenbereich sind aktuell 41 planungsrelevante, besonders geschützte Vogel-und Fledermausarten nachgewiesen. Die Waldemei müsste deshalb längst als Naturschutzgebiet ausgewiesen sein. Das wird von den Befürwortern der A467 verhindert.
An der Edelburg überquert die A46 mit einer Brücke die B7. Dabei passiert die geplante Trasse die Oeseaue in 100 m Entfernung zu den Oeseteichen. Hier rasten Limikolen auf dem Zug, hier brüten besonders geschützte Vogelarten, Rohrdommel und Schwarzstorch sind hier Nahrungsgäste.
Anschließend führt die Trasse durch das Waldgebiet am Haunsberg, bevor sie an der B515n anschließt.
Diese ca. 7 Kilometer lange Trasse kostet aktuell um die 420 Millionen Euro. Das sind 60 Millionen Euro pro Kilometer. Dieser Autobahnabschnitt ist damit einer der teuersten in Deutschland.
Wer dabei glaubt, dass damit der Verkehr in Hemer verschwindet, der liegt falsch. Im Interkommunalen Verkehrsentwicklungsplan der Städte Hemer, Menden und Iserlohn aus dem Jahr 2003 heiß es: „Die Entlastungseffekte auf der B7 mit ca. 6.200 Fahrzeugen sind gering“. Auch in der aktuellen Fortschreibung des Plans schwanken die Reduzierungen durch die Autobahn zwischen 6.000 und 7.000 Fahrzeuge täglich. Das ist nicht einmal ein Drittel.
Und das hat einen Grund: Ein großer Teil des vorhandenen Verkehrs in Hemer ist Ziel- und Quellverkehr, der in der Region zwischen Iserlohn, Hemer und Menden entsteht und sich in der Region bewegt. Das zeigen unter anderem auch die aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik. Danach pendeln jeden Morgen fast 6.000 Menschen aus Menden an ihren Arbeitsort nach Hemer und Iserlohn. Da ist kein Verkehr, für den man eine überregionale Straße wie eine Autobahn braucht und baut. Ebenso wenig wie für den Verkehr, der auf der B7 entsteht, um den großflächigen Einzelhandel in der Becke anzufahren. Alles das verschwindet mit einer Autobahn nicht.
Die vierstreifige A46 soll nach aktuellen Planungen an der B515n in Menden enden. An der Anschlussstelle B515n wird dabei mit 42.000 Fahrzeugen/Tag der höchste Wert der Strecke prognostiziert. Da für den anschließenden Abschnitt auf einer B7n nur noch 22.000 Fahrzeuge erwartet werden, fließen an der Schnittstelle A46/ B515n täglich 20.000 Fahrzeuge auf bzw. ab.
Von dort führt die Trasse als dreistreifige neue Bundesstrasse B7n zunächst mit einer mehrere hundert Meter lange Brücke über die Horlecke und die Balver Straße. Die Brücke trennt damit auch optisch Menden vom größten Ortsteil Lendringsen.
Nach wenigen Metern wird die neue Bundestrasse dann in einen Tunnel unter dem Friedhof Limberg geführt, um unmittelbar danach wenige Meter neben dem Oesberner Weg zu verlaufen. Die Trasse kreuzt wenige hundert Meter hinter dem Hexenteich den Oesberner Weg und führt unterhalb des Windrades in Oesbern in Richtung Werringsen, um abschließend zwischen Nachtigall und Wimbern an die B7 anzuschließen. Auf der Strecke zwischen Oesberner Weg und Anschluss B7 sind zwei weitere kleiner Brückenbauten vorgesehen.
Der Anschluss der Autobahn in Menden und der Übergang in eine dreistreifige Bundesrasse hat Auswirkungen auf die Belastung der vorhandenen B515 n in Richtung Lendringsen, vor allem aber in Richtung Stadtmitte auf die Kreuzung Märkische Straße. Die ist schon jetzt einer belastetsten innerstädtischen Verkehrsknoten in Menden. Mit Autobahn steigen die dortigen Zahlen von heute 17.000 Fahrzeugen täglich auf bis zu 22.000 Fahrzeuge. Ähnlich sieht die Situation in Richtung Lendringsen aus. Dort steigt auf der B515n die Zahl von 12.000 Fahrzeugen täglich auf bis zu 20.000 Fahrzeugen.
Das zeigt deutlich: Ein realisiertes Autobahnende der A46 an der B515 n dient als Auf- und Abfahrt und entwickelt somit eine Sogwirkung für Verkehr aus unterschiedlichen Stadtteilen Mendens.
Auf der gesamten Strecke zwischen Menden und Wimbern finden sich wertvolle Gebiete mit einer sehr hohen Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz. Größere zusammenhängende Bestände an naturnahen älteren Laubwäldern befinden sich im Bereich rund um Lendringsen (Waldgebiet "Lahrberg / Rothenberg / Limberg / von Großer Bruch / Wolfskuhle"), und in der Umgebung von Nachtigall. Von hoher Bedeutung sind auch die gut strukturierten Freiflächen und sonstigen Waldgebiete in der Umgebung von Oberoesbern, Werringsen, Niederbarge / Barge und Nachtigall / Krankenhaus sowie südlich und östlich von Wimbern.
Der letzte Teil des Projekts A46/B7n führt ab der B7 zwischen Nachtigall und Wimbern und zwischen Echthausen und Flugplatz ca. 5,5 Kilometer bis zur A445. Auf der Strecke sind drei kleinere Brücke sowie eine mehrere hundert Meter lange Brücke über der Ruhraue vorgesehen. Der momentan geplante Abschlusspunkt an der A445 führt frontal auf die Gemeinde Ense zu.
In Wickede gilt die A46 als Ortsumgehung der Ortsdurchfahrt auf der B63. Auch hier erfüllen sich Erwartungen hinsichtlich einer Entlastung nicht.
Ohne Autobahn sollen laut Projektdossier im Jahr 2030 zwischen 10.000 und 14.000 Fahrzeuge täglich die B63 befahren. Mit Autobahn bzw. mit B7n sind es 12.000 bis 13.000 Fahrzeuge täglich. Die Entlastung der Ortsdurchfahrt Wickede durch den Bau der B7n liegt also bei fast null.
Auch auf diesem Abschnitt finden sich größere zusammenhängende Bestände an naturnahen älteren Laubwäldern südlich und nordöstlich von Wimbern ("Bellingser Berg", "Klieven / Pferdekämpe"), im Bereich des Grotenberges sowie in der Füchtener Heide. Auch der Ruhr selber kommt aufgrund der Artenvielfalt eine hohe Bedeutung zu, ebenso wie dem Wimber Bach und Mühlenbach /Stakelbergerbach.
Der Freiflächenkomplex zwischen Werringsen, Wickede und Voßwinkel mit angrenzenden Feldgehölzen eine herausragende Bedeutung für die Vögel der halboffenen und offenen Landschaft. Die Gehölzbestände sind wichtige Nisthabitate typischer Waldarten wie Mittelspecht, Greifvögel und Eulen. Eine herausragende Bedeutung besitzt der Bereich als wichtigster Lebensraum des Steinkauzes innerhalb des Plangebietes und der näheren Umgebung.
Zusätzlich wird dem Gebiet eine herausragende Bedeutung für den Schutz des Hirschkäfers zuerkannt als das vermutlich größte im Sauerland und eines der wichtigsten Vorkommen in Nordrhein-Westfalen.